Prof. Dr. med. Tobias Renkawitz, Ärztlicher Direktor der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie UKH, Leiter des Endoprothetikzentrums der Maximalversorgung, Zentrumssprecher für Orthopädie, Unfallchirurgie und Paraplegiologie
„Der Weg aus der Krise ist die universitäre Spitzenmedizin und Forschung.“
Als ich im September mein Amt antrat, wurde schnell klar, dass die zweite Welle ernster ausfallen wird als die erste. Ich stand vor der Herausforderung, einen der größten Standorte für orthopädische Universitätsmedizin in Europa unter Pandemiebedingungen zu managen. Wir stellten Fachkräfte zur Unterstützung der Inneren Medizin ab, als die Situation ernster wurde, etablierten wir eine eigene Isolierstation an unserer Klinik, um die KollegInnen im Neuenheimer Feld zu entlasten. Die einzigartige Architektur in Schlierbach half uns dabei, diese Einheit mit eigenen Teams weitläufig abzutrennen. Gleichzeitig gelang es uns, dringliche Operationen in der Kinder-, Tumor- und Wirbelsäulenorthopädie aber auch Therapien bei stärksten Arthroseschmerzen oder nach Unfällen weiterhin zu ermöglichen. Ohne den besonderen „Schlierbacher Spirit“, der den großen Zusammenhalt an unserem Campus symbolisiert, hätten wir das nicht geschafft. Alle Berufsgruppen von der Pflege bis zu den MitarbeiterInnen der Servicegesellschaften meisterten diese schwierige Jonglage gemeinsam. Ein weiterer Schlüssel zum Erfolg war die gute Kooperation mit der Task Force, dem Vorstand sowie den Kliniken für Inneren Medizin und Infektiologie am UKH. Auch wenn mich die schweren Rückschläge bei manchen PatientInnen immer wieder erschüttern – eines hat uns die Pandemie verdeutlicht: Der Weg aus der Krise ist die universitäre Spitzenmedizin und Forschung! Die inzwischen verfügbaren Impfstoffe sind im Wirkprinzip daraus entstanden. Ein besseres Beispiel für die Bedeutung der Universitätsmedizin kann es nicht geben.
Weitere Auszüge aus
dem Buch
Katrin Erk
Ich bin allen MitarbeiterInnen sehr dankbar, die sich in einem oft an persönliche Grenzen gehenden Maß in Pflege, Therapie und Wissenschaft einbringen.
Karl-Martin Pfenning
Als in der ersten Welle das Leben auf das Wichtigste reduziert wurde, waren alle nicht systemrelevanten Bereiche plötzlich zweitrangig. Branchen mit globalen Lieferketten wie die Automobilindustrie kamen zum Stillstand.
Dr. Ulrike Mielke
Ich entschied mich gegen die Schockstarre, beschloss, mich neu zu erfinden und startete sofort einen kostenfreien virtuellen Literaturkreis. „Durch Corona zu neuen Perspektiven.“ Als freiberufliche Dozentin für Literatur und Philosophie gebe ich seit mehr als 30...