Prof. Dr. med. Markus Weigand – Ärztlicher Direktor der Klinik für Anästhesiologie am Universitätsklinikum Heidelberg
Als Anästhesisten stehen wir täglich vor herausfordernden Situationen. Doch keiner von uns hatte es jemals mit einer Pandemie zu tun. Um eine Situation wie in Norditalien zu vermeiden, entwickelten wir gemeinsam mit Task Force, Vorstand und dem Zentrum für Informations- und Medizintechnik ein Stufenkonzept zur Belegung von Intensivbetten am gesamten UKHD einschließlich Thoraxklinik. So konnten wir sowohl die steigende Anzahl Infizierter versorgen als auch die normale intensiv medizinische Versorgung sicherstellen.
„Die Versorgung von NotfallpatientInnen war nie gefährdet.“
Zusammen mit dem Zentrumsvorstand Chirurgie aktivierten
wir weitere 104 Intensivbetten im Neubau Chirurgie. Die
intensivmedizinische Versorgung wurde dort durch neue,
hoch motivierte interprofessionelle Teams über alle
Fächergrenzen hinweg unter der Leitung erfahrener
IntensivmedizinerInnen sichergestellt. So konnten wir
nur die tatsächlich benötigten Beatmungsbetten
freigeben. Die Versorgung von NotfallpatientInnen
mussten wir dadurch nie einschränken, dringliche OPs
nicht verschieben. Am Ende wurden die zusätzlichen
Beatmungsbetten nicht gebraucht, doch mich hat
beeindruckt, wie viel man in nur drei Wochen
gemeinsam
erreichen kann. Bleiben werden auch die von meinem Team
entwickelten Maßnahmen zum Umgang mit der psychischen
Belastung von Pflegepersonal und MedizinerInnen sowie
unsere Ausbildungsvideos und -podcasts, die zum Teil auf
der ganzen Welt angeklickt wurden.
Weitere Auszüge aus
dem Buch
Katrin Erk
Ich bin allen MitarbeiterInnen sehr dankbar, die sich in einem oft an persönliche Grenzen gehenden Maß in Pflege, Therapie und Wissenschaft einbringen.
Karl-Martin Pfenning
Als in der ersten Welle das Leben auf das Wichtigste reduziert wurde, waren alle nicht systemrelevanten Bereiche plötzlich zweitrangig. Branchen mit globalen Lieferketten wie die Automobilindustrie kamen zum Stillstand.
Dr. Ulrike Mielke
Ich entschied mich gegen die Schockstarre, beschloss, mich neu zu erfinden und startete sofort einen kostenfreien virtuellen Literaturkreis. „Durch Corona zu neuen Perspektiven.“ Als freiberufliche Dozentin für Literatur und Philosophie gebe ich seit mehr als 30...